Vor fünf Jahren hat mich das Enneagramm berührt und seither nicht mehr losgelassen. Zunächst habe ich meine Familie und engeren Bekanntenkreis als Spiegel zur Entwicklung gesehen. Hatte dann aber das Gefühl die Spiegelgrenzen erreicht zu haben. Leider konnte ich in meiner niederbayerischen Heimat keine Enneagramm-Gruppe finden, der ich mich hätte anschließen können. So machte ich mich auf den Weg nach Schwanberg, um selber Enneagrammtrainer zu werden.
Das war vor eineinhalb Jahren. Natürlich wurde ich Enneagrammtrainer. Aber viel wichtiger war eine Erfahrung, die man gerade in meiner Gestalt nicht so oft macht im Leben. Ich wurde von der ganze Gruppe mit „bedingungsloser Liebe“ angenommen, schon am ersten Abend erzählten mir zwei Mütter, dass sie wohlwollend in mir sehen, wie ihre Söhne derselben Gestalt in 20 Jahren sein könnten. Am zweiten Abend hat mich im Kreuzgang von Schwanberg ein Gottesfunke berührt. Nach dem letzten Kurs fragte ich mich, woran das liegen könnte, dass ich mich so positiv angenommen fühlte. Es stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass fast ein Drittel der Teilnehmerinnen mit einem Mann meiner Gestalt verheiratet bzw. liiert sind. Diese Frauen schienen meiner Gestalt eine positive Energie entgegenzubringen. Darüber hinaus war meine Gestalt zweimal weiblich vertreten, einmal männlich.
All das und meine Gegenwärtigkeit haben mir ein Gefühl des bedingungslosen Angenommenseins gegeben, das mich berührt hat und es ermöglicht hat, ein wenig zu meinem kleinen Kind in mir vorzustoßen.
Dadurch habe ich vor allem eines gelernt: Achtsamkeit vor mir und vor anderen. Neben den technischen Fertigkeiten eines Enneagrammtrainers war diese Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit in nur eineinhalb Jahren der Hauptgewinn der Enneagrammtrainer-Ausbildung. Nach initialen Zweifeln würde ich diese Ausbildung immer wieder antreten!
Ein persönlicher Bericht von der Weiterbildung zum Enneagrammtrainer 2010-2011 von
Dr. med. Roland Liebsch