Bericht von der WENT 2010-2011

Der dritte Kurs unserer Weiterbildung – mit Kursteil Prozessmodell – zum Enneagrammtrainer liegt hinter uns. Wir sind mit vielen Kursunterlagen, die uns zuvor zugeschickt wurden, auf dem Schwanberg angekommen.

Bereits das Wiedersehen war von einer grossen Herzlichkeit geprägt. Mich hat das überwältigt. Wie kommt es dazu, dass Menschen, die sich erst seit Kurzem kennen, mit so verschiedenem Hintergrund, so verschiedenen Tätigkeiten und wohl auch Weltanschauungen einander so herzlich und mit so viel Wertschätzung begegnen?
Auch der dritte Kurs war wieder ausgewogen mit Impulsen, Lehrvorträgen und praktischen Übungen. Gerade diese Übungen waren es wohl, die unter uns allen eine tiefe Verbundenheit schafften. Der persönliche Austausch, das zunehmende Verstehen des ach so Anderen, das Staunen darüber, wie anders man denken und empfinden kann, das Mitfühlen mit den Blockaden… all das stiftete eine tiefe und grosse gegenseitige Wertschätzung unter uns. Hier ist jeder Typus gewürdigt, und niemand muss sich seines Seins schämen.

Wir beschäftigten uns mit Konfliktmanagement und erhielten da sehr zielführende Impulse. Ich hätte bei diesem Thema gerne länger verweilt und meine potenziellen Konflikte durch Übungen analysiert und zu verstehen versucht. Doch unser spannendes Programm führte uns zum nächsten Erlebnis, dem Arbeiten mit den Panels. Auch da wieder erfuhren wir, wie die verschiedenen Typenmuster denken, fühlen und handeln. Unsere Ausbildnerin war selber so fasziniert von den Menschen, die sie befragte, dass sie die Zuhörer zu vergessen schien. Ihre Begeisterung für die Sache war absolut ansteckend.

Der Höhepunkt kam für mich im dritten grossen Thema: Enneagramm als Prozessmodell. In Interaktionen lernten wir das Modell kennen, machten uns damit vertraut und übertrugen es auf unser eigenes Erleben. Das Prozessmodell ist ebenfalls nach den neun Stationen des Enneagramms ausgerichtet. Als wir das Modell einigermassen verstanden hatten, wurden wir eingeladen, uns auf einer der am Boden ausgelegten Stationen hinzustellen. Jede Person nahm ihren Platz entsprechend ihrer momentanen Befindlichkeit ein. Wir wurden dann aufgefordert, bei geschlossenen Augen eine Körperhaltung einzunehmen, die ausdrückte, was wir auf diesem eingenommenen Platz empfanden.
Mir war sofort klar, dass ich bei Neun „Integration“, stehen will. Es drängte mich, meine Arme ganz weit auszubreiten, als wollte ich den ganzen Kreis, also alle durchlebten Stationen im grossen Prozess meines Lebens umarmen, schützen, integrieren, festhalten. Damit drückte ich aus, dass ich momentan gerade nicht bereit bin für einen neuen grossen Prozess. Bitte Ruhe!!
Das Erlebnis, so dominant und umarmend bei der „Integration“ zu stehen, berührte mich ganz tief. Ich darf Platz einnehmen.
Ich bin da!
ICH BIN.
Ich bin Ich!
Es ist gut.
Ich ruhe in Gott und in mir.

Verständlich, dass ich da nicht so schnell weggehen will. Ein neuer Prozess wird kommen, aber ich nehme mit, was ich erworben habe, und das ist viel!
Der liebevollen, kompetenten und Vertrauen stiftenden Leitung durch Johanna Jesse-Goebel und Friedrich-Karl Völkner haben wir uns wieder sehr gerne anvertraut. Danke, dass Ihr diese Ausbildung möglich macht!

Gertrud Stücklin

Neueste Beiträge

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen