Da es trotz meines zuverlässigen und geradlinigen Musters eine Menge an Wandlungen und Wechsel in meinem jetzt 55jährigen Leben gibt, will ich mich beschränken. Keine Vollkommenheit! Vor 20 Jahren hätte ich um eine Sonderausgabe bei der Redaktion gebeten, weil sonst mein Leben nicht vollständig und wahrhaftig genug dargestellt werden kann ?.
Heute will ich „nur“ einen Einblick in die Entwicklung und Veränderungen meines Gottesbildes geben. Für mein Leben, meinen Glauben und mein Arbeiten ist diese – ständige! – Verwandlung von unschätzbarem Wert.
Als Münchner Kindl wurde ich ganz unspektakulär evangelisch groß – weil meine Mutter eine fränkische Protestantin ist; so ganz und gar: Geburtstag am 31. Oktober! Dazu dann der katholische Vater, zu dem die oberbayrische katholische Sippe gehört. Als Kind schon wollte ich Nonne werden – dann wurde mir aber erklärt, dass das nicht geht, weil ich evangelisch bin. So pflegte und entwickelte ich meinen evangelischen Glauben ab dem 13. Lebensjahr als Kindergottesdiensthelferin, liebte unsere lebendige evangelische Pfarrfamilie, in deren Pfarrhaus ich bis zum Abitur wöchentlich ein- und ausging. Daneben betete ich gerne mit meinen Cousinen den Rosenkranz an den Gräbern meiner Verwandten und besuchte mit katholischen Schulfreundinnen vor der Schule die morgendliche Messe. Das ging gut, bis mir mit 17 eine enge Freundin erklärte, dass Luther ein Ketzer war und der evangelische Glaube nicht der richtige sei. Also forschte ich die folgenden Jahre gründlich (!) danach, den „richtigen“ Glauben zu finden und zu pflegen. Mit 19 Jahren war ich kurz davor, katholisch zu werden – aber meine tiefe Verwurzelung in der evangelischen Kirche und der neue Lebensabschnitt sprachen dagegen. Es waren nämlich schon neue theologische Herausforderungen im Anmarsch: Nach dem Abitur und einem Jahr in den USA lernte ich die evangelikale Szene kennen. In meiner Ausbildung zur Krankenschwester in Köln begegneten mir viele junge Menschen, die eine Menge eindeutige Gotteserlebnisse und Erfahrungen hatten, von denen ich bis dahin nichts wusste. Für mich mit meinem Drang nach Klarheit ein gefundenes Fressen: Bibelschulen, SMD, Navigatoren, tägliche Bibellese, Entscheidung für Jesus, freie Gebete, Baptisten, Mission, Freie Gemeinden …. Das schien mir der Weg, mein Leben und meinen Glauben noch besser in richtig und falsch einzuteilen: Verloren und gerettet, bekehrt oder nicht, außen und innen – damit lässt sich doch geordnet glauben und leben! Als ich dann zurück in München war, wollte ich mich in einer freien unabhängigen Gemeinde sogar noch einmal taufen lassen. Mir wurde jedoch zum ersten Mal klar, dass Gott auch in anderen, nicht perfekten Gemeinden und Konfessionen gnädig wirkt – und das ließ mich dann erneut in meiner ach so unvollkommenen Kirche bleiben. Allerdings bekam mein Wunsch nach „Ganz oder gar nicht“ eine andere Variante: Eine damals so verstandene Berufung ließ mich Diakonisse werden – ohne zu wissen, in welches System ich jetzt eintrat. Den vollzeitlichen Dienst trat ich gerne an, ganz, mit Haut und Haaren (etwas versteckt unter einer ordentlichen Haube!). Allerdings sah ich vom ersten Tag an alles sehr kritisch, entdeckte jede Unstimmigkeit – in mir und um mich herum. Merkte bald, dass die Einteilung von „erwählt“ und „nicht erwählt“, Berufenen und Nicht-Berufenen nicht passte. Trotzdem – bloß nicht rütteln! Ich blieb bei meiner lebenslänglich gedachten Entscheidung. So verbrachte ich intensive Jahre als Kinder- und Jugendschwester in Ravensburg, war für die Familienarbeit zuständig, bereichert und konfrontiert mit dem schwäbischen Pietismus. Was mir nicht alles entgangen war in meinem Münchner Evangelisch-Sein! Aber so ganz reinrassig war und wurde ich nie als Diakonisse: Die evangelische Freiheit, das lutherische Erbe, das sola gratia, es kam immer wieder und immer mehr durch. Prägte meine ganz und gar nicht-pietistisch-konforme Jugendarbeit – zur Freude der Kinder und Jugendlichen, aber auch Ängste-schürend bei den Bibelstunden-Eltern! Inzwischen war mein Gott evangelisch-katholisch-freikirchlich-pietistisch – geschweige denn „eindeutig richtig“! Und es kam noch schlimmer: Durch erschütternde Erlebnisse in der Gemeinschafts-Arbeit kam ich selbst an die Grenze meines Glaubens. Ich hatte keine Antwort mehr auf Fragen, die mir gestellt wurden und die ich selbst an Gott stellte. Der mutigste Schritt damals war: Ich ließ meinen Glauben an meinen Gott los – und erlebte, dass Gottes Glauben an mich unbeirrt weiterging. So erlebte ich eine Wahrheit, die mich und meine Arbeit bis heute prägt: Wir glauben nicht an Gott, sondern an unser Gottesbild!
Jetzt war die Zeit reif und mein Geist wach, um noch viele weitere Fragen zu stellen, die meine Bibel, meinen Glauben, unsere Kirchen und unsere Gemeindearbeit betrafen. Ich begann das Studium der Evangelischen Theologie in Marburg. Zunächst noch in Diakonissen-Tracht bis zum dritten Semester. Bekannt wie ein bunter Hund! Dann stand die Entscheidung an: Mein verändertes Gottesbild leugnen und im pietistischen Mutterhaus Mitläuferin bleiben – oder zu meiner Wandlung stehen und den Austritt wagen. Ich folgte meinem inneren Weg. Es war wie eine Scheidung nach acht Jahren, die ihren Tribut an Krise und Verarbeitung forderte. Therapie und Studium halfen: Mit Begeisterung und Eifer verschlang ich 2000 Jahre Kirchen- und Dogmengeschichte – das beste Rezept, um eine theologische Einteilung in „richtig und falsch“ endgültig hinter sich zu lassen. Ich liebte mein Studium in Marburg und Heidelberg und bereicherte mein Gottesbild um viele zusätzliche griechische, hebräische, mittelalterliche und neuzeitliche Varianten.
Als ich nach dem Vikariat in der Kirchengemeinde in Forchheim noch die Klinische Seelsorgeausbildung machte, wurde vieles „rund“ in meinem Leben – nach vielen Wandlungen und Verwandlungen, und ohne weiter nach dem Perfekten zu suchen! Die Arbeit als Klinikseelsorgerin in Würzburg an verschiedenen Kliniken und später mit Schwerpunkt Psychiatrie hat mich geweitet und gestärkt, die Grautöne des Lebens mit mehr Fragen als Antworten auszuhalten. Und in der klassischen Gemeindearbeit in zwei Kirchengemeinden waren alle meine durchlebten, durchdachten und durchlittenen Gottesbilder eine große Hilfe für die Seelsorge und die Erwachsenenarbeit. So war dann die Weiterbildung zur Geistlichen Begleiterin eine theo-logische Folge meines eigenen geistlichen Lebens und meiner Glaubensentwicklung. Und ich mache nichts lieber, als suchende und sehnsüchtige Menschen in ihrem Fragen, ihrer Kritik, ihren Zweifeln, ihren Grenzen und ihren Möglichkeiten auf dem eigenen Weg zu begleiten. Und kann es nur deshalb, weil ich selbst dies alles in mir zugelassen habe und bis heute in aller Vielfalt lebe. So ist es auch mehr als folgerichtig, dass meine zunehmende innere Weite mich vor mehr als 10 Jahren den Weg der Kontemplation entdecken ließ. Das Meditieren und das Herzensgebet sind für meine Musterung ideal, um mein wortreiches Rechtfertigen und Rechthaben in der Gegenwart Gottes zur Ruhe und zum Lassen zu bringen. So lebe ich mehr und mehr im Hier und Jetzt mit „Christus in mir und mir in Christus“. In meinem Taufspruch ist das eigentlich schon angelegt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5, 17). Aber früher dachte und ersehnte ich, dass mit einem Schlag die alte Brigitte weg ist und ganz und gar nur die neue auf einem festgelegten Weg lebt. Inzwischen setze ich längst auf Wachstum und lebe diese von Gott geliebte Kreatur mit wachsender Barmherzigkeit gegen sich selbst und – manchmal! – sogar erkennbarer Gelassenheit!
Seit Herbst 2012 leite ich als Pfarrerin die TelefonSeelsorge in Bayreuth. Und bin außerdem in der Zielgeraden für meine Ausbildung zur Supervisorin und Coach. Wen wundert es, wenn ich nach so viel Veränderung und Rollenansammlung in meinem Leben meine Abschluss-Arbeit dafür betiteln will „Wer bin ich – und wenn ja, wann welche?“.
Ach so, ja, das Enneagramm. Erste Ausgabe Rohr/Ebert hatte auch mich erwischt. Ergebnis nach gründlicher Lektüre: Jetzt durfte ich auch noch enneagrammatisch legitimiert Lutheranerin sein!! Ich fühlte schon als Teenager zu Luther eine tiefe innere Verbundenheit – nicht erst, seit ich selber ein- und wieder ausgetreten bin! Seine tiefste Erkenntnis ist ihm selbst widerfahren: Dass er sein Bild von Gott ändern musste und durfte – in Richtung Freiheit und Gelassenheit. Von diesem inneren Erleben her war und wurde er Reformator. Und konnte nicht anders! – Das Kennenlernen des Enneagramms bescherte mir von Anfang an ein weites Herz für alle anderen acht Muster – sie können ja auch nichts dafür, dass sie nicht perfekt sind ?! Enneagrammtrainerin bin ich auch, klar doch. Und wurde von Friedrich-Karl Völkner kurz und schmerzlos als seine Nachfolgerin für die WENT-Ausbildung angefragt. Na ja, manchmal gibt es dann doch noch so was wie: Die richtige Frage zur richtigen Zeit an die richtige Person!
Heute will ich „nur“ einen Einblick in die Entwicklung und Veränderungen meines Gottesbildes geben. Für mein Leben, meinen Glauben und mein Arbeiten ist diese – ständige! – Verwandlung von unschätzbarem Wert.
Als Münchner Kindl wurde ich ganz unspektakulär evangelisch groß – weil meine Mutter eine fränkische Protestantin ist; so ganz und gar: Geburtstag am 31. Oktober! Dazu dann der katholische Vater, zu dem die oberbayrische katholische Sippe gehört. Als Kind schon wollte ich Nonne werden – dann wurde mir aber erklärt, dass das nicht geht, weil ich evangelisch bin. So pflegte und entwickelte ich meinen evangelischen Glauben ab dem 13. Lebensjahr als Kindergottesdiensthelferin, liebte unsere lebendige evangelische Pfarrfamilie, in deren Pfarrhaus ich bis zum Abitur wöchentlich ein- und ausging. Daneben betete ich gerne mit meinen Cousinen den Rosenkranz an den Gräbern meiner Verwandten und besuchte mit katholischen Schulfreundinnen vor der Schule die morgendliche Messe. Das ging gut, bis mir mit 17 eine enge Freundin erklärte, dass Luther ein Ketzer war und der evangelische Glaube nicht der richtige sei. Also forschte ich die folgenden Jahre gründlich (!) danach, den „richtigen“ Glauben zu finden und zu pflegen. Mit 19 Jahren war ich kurz davor, katholisch zu werden – aber meine tiefe Verwurzelung in der evangelischen Kirche und der neue Lebensabschnitt sprachen dagegen. Es waren nämlich schon neue theologische Herausforderungen im Anmarsch: Nach dem Abitur und einem Jahr in den USA lernte ich die evangelikale Szene kennen. In meiner Ausbildung zur Krankenschwester in Köln begegneten mir viele junge Menschen, die eine Menge eindeutige Gotteserlebnisse und Erfahrungen hatten, von denen ich bis dahin nichts wusste. Für mich mit meinem Drang nach Klarheit ein gefundenes Fressen: Bibelschulen, SMD, Navigatoren, tägliche Bibellese, Entscheidung für Jesus, freie Gebete, Baptisten, Mission, Freie Gemeinden …. Das schien mir der Weg, mein Leben und meinen Glauben noch besser in richtig und falsch einzuteilen: Verloren und gerettet, bekehrt oder nicht, außen und innen – damit lässt sich doch geordnet glauben und leben! Als ich dann zurück in München war, wollte ich mich in einer freien unabhängigen Gemeinde sogar noch einmal taufen lassen. Mir wurde jedoch zum ersten Mal klar, dass Gott auch in anderen, nicht perfekten Gemeinden und Konfessionen gnädig wirkt – und das ließ mich dann erneut in meiner ach so unvollkommenen Kirche bleiben. Allerdings bekam mein Wunsch nach „Ganz oder gar nicht“ eine andere Variante: Eine damals so verstandene Berufung ließ mich Diakonisse werden – ohne zu wissen, in welches System ich jetzt eintrat. Den vollzeitlichen Dienst trat ich gerne an, ganz, mit Haut und Haaren (etwas versteckt unter einer ordentlichen Haube!). Allerdings sah ich vom ersten Tag an alles sehr kritisch, entdeckte jede Unstimmigkeit – in mir und um mich herum. Merkte bald, dass die Einteilung von „erwählt“ und „nicht erwählt“, Berufenen und Nicht-Berufenen nicht passte. Trotzdem – bloß nicht rütteln! Ich blieb bei meiner lebenslänglich gedachten Entscheidung. So verbrachte ich intensive Jahre als Kinder- und Jugendschwester in Ravensburg, war für die Familienarbeit zuständig, bereichert und konfrontiert mit dem schwäbischen Pietismus. Was mir nicht alles entgangen war in meinem Münchner Evangelisch-Sein! Aber so ganz reinrassig war und wurde ich nie als Diakonisse: Die evangelische Freiheit, das lutherische Erbe, das sola gratia, es kam immer wieder und immer mehr durch. Prägte meine ganz und gar nicht-pietistisch-konforme Jugendarbeit – zur Freude der Kinder und Jugendlichen, aber auch Ängste-schürend bei den Bibelstunden-Eltern! Inzwischen war mein Gott evangelisch-katholisch-freikirchlich-pietistisch – geschweige denn „eindeutig richtig“! Und es kam noch schlimmer: Durch erschütternde Erlebnisse in der Gemeinschafts-Arbeit kam ich selbst an die Grenze meines Glaubens. Ich hatte keine Antwort mehr auf Fragen, die mir gestellt wurden und die ich selbst an Gott stellte. Der mutigste Schritt damals war: Ich ließ meinen Glauben an meinen Gott los – und erlebte, dass Gottes Glauben an mich unbeirrt weiterging. So erlebte ich eine Wahrheit, die mich und meine Arbeit bis heute prägt: Wir glauben nicht an Gott, sondern an unser Gottesbild!
Jetzt war die Zeit reif und mein Geist wach, um noch viele weitere Fragen zu stellen, die meine Bibel, meinen Glauben, unsere Kirchen und unsere Gemeindearbeit betrafen. Ich begann das Studium der Evangelischen Theologie in Marburg. Zunächst noch in Diakonissen-Tracht bis zum dritten Semester. Bekannt wie ein bunter Hund! Dann stand die Entscheidung an: Mein verändertes Gottesbild leugnen und im pietistischen Mutterhaus Mitläuferin bleiben – oder zu meiner Wandlung stehen und den Austritt wagen. Ich folgte meinem inneren Weg. Es war wie eine Scheidung nach acht Jahren, die ihren Tribut an Krise und Verarbeitung forderte. Therapie und Studium halfen: Mit Begeisterung und Eifer verschlang ich 2000 Jahre Kirchen- und Dogmengeschichte – das beste Rezept, um eine theologische Einteilung in „richtig und falsch“ endgültig hinter sich zu lassen. Ich liebte mein Studium in Marburg und Heidelberg und bereicherte mein Gottesbild um viele zusätzliche griechische, hebräische, mittelalterliche und neuzeitliche Varianten.
Als ich nach dem Vikariat in der Kirchengemeinde in Forchheim noch die Klinische Seelsorgeausbildung machte, wurde vieles „rund“ in meinem Leben – nach vielen Wandlungen und Verwandlungen, und ohne weiter nach dem Perfekten zu suchen! Die Arbeit als Klinikseelsorgerin in Würzburg an verschiedenen Kliniken und später mit Schwerpunkt Psychiatrie hat mich geweitet und gestärkt, die Grautöne des Lebens mit mehr Fragen als Antworten auszuhalten. Und in der klassischen Gemeindearbeit in zwei Kirchengemeinden waren alle meine durchlebten, durchdachten und durchlittenen Gottesbilder eine große Hilfe für die Seelsorge und die Erwachsenenarbeit. So war dann die Weiterbildung zur Geistlichen Begleiterin eine theo-logische Folge meines eigenen geistlichen Lebens und meiner Glaubensentwicklung. Und ich mache nichts lieber, als suchende und sehnsüchtige Menschen in ihrem Fragen, ihrer Kritik, ihren Zweifeln, ihren Grenzen und ihren Möglichkeiten auf dem eigenen Weg zu begleiten. Und kann es nur deshalb, weil ich selbst dies alles in mir zugelassen habe und bis heute in aller Vielfalt lebe. So ist es auch mehr als folgerichtig, dass meine zunehmende innere Weite mich vor mehr als 10 Jahren den Weg der Kontemplation entdecken ließ. Das Meditieren und das Herzensgebet sind für meine Musterung ideal, um mein wortreiches Rechtfertigen und Rechthaben in der Gegenwart Gottes zur Ruhe und zum Lassen zu bringen. So lebe ich mehr und mehr im Hier und Jetzt mit „Christus in mir und mir in Christus“. In meinem Taufspruch ist das eigentlich schon angelegt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5, 17). Aber früher dachte und ersehnte ich, dass mit einem Schlag die alte Brigitte weg ist und ganz und gar nur die neue auf einem festgelegten Weg lebt. Inzwischen setze ich längst auf Wachstum und lebe diese von Gott geliebte Kreatur mit wachsender Barmherzigkeit gegen sich selbst und – manchmal! – sogar erkennbarer Gelassenheit!
Seit Herbst 2012 leite ich als Pfarrerin die TelefonSeelsorge in Bayreuth. Und bin außerdem in der Zielgeraden für meine Ausbildung zur Supervisorin und Coach. Wen wundert es, wenn ich nach so viel Veränderung und Rollenansammlung in meinem Leben meine Abschluss-Arbeit dafür betiteln will „Wer bin ich – und wenn ja, wann welche?“.
Ach so, ja, das Enneagramm. Erste Ausgabe Rohr/Ebert hatte auch mich erwischt. Ergebnis nach gründlicher Lektüre: Jetzt durfte ich auch noch enneagrammatisch legitimiert Lutheranerin sein!! Ich fühlte schon als Teenager zu Luther eine tiefe innere Verbundenheit – nicht erst, seit ich selber ein- und wieder ausgetreten bin! Seine tiefste Erkenntnis ist ihm selbst widerfahren: Dass er sein Bild von Gott ändern musste und durfte – in Richtung Freiheit und Gelassenheit. Von diesem inneren Erleben her war und wurde er Reformator. Und konnte nicht anders! – Das Kennenlernen des Enneagramms bescherte mir von Anfang an ein weites Herz für alle anderen acht Muster – sie können ja auch nichts dafür, dass sie nicht perfekt sind ?! Enneagrammtrainerin bin ich auch, klar doch. Und wurde von Friedrich-Karl Völkner kurz und schmerzlos als seine Nachfolgerin für die WENT-Ausbildung angefragt. Na ja, manchmal gibt es dann doch noch so was wie: Die richtige Frage zur richtigen Zeit an die richtige Person!
Wer jetzt neugierig geworden ist und mich, das Enneagramm, vor allem aber sich selbst noch mehr kennenlernen will – im nächsten WENT-Kurs 2017 – 2019 sind noch Plätze frei! Herzlich willkommen!
Brigitte Häusler